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Sabine Pierick:  117

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·Titel:         No - Junction

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·Maße:     150 x 120 cm  

·Material:  Echtkupfer auf verschieden granulierte Steinkohle

·Jahr:        2024

Beschreibung:

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Diese faszinierende Installation verbindet auf einzigartige Weise Wissenschaft, globale Politik und ästhetische Raffinesse. 118 präzise angeordnete Kupferfäden, die den Elementen des Periodensystems entsprechen, verwoben mit 17 konzentrischen Kreisen – eine subtile Anspielung auf die UN-Nachhaltigkeitsziele.

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Die mathematische Präzision des Werks, mit Bezügen zu Pi und dem Erdumfang, sowie die symbolische Überlänge der Fäden, die auf die 196 anerkannten Staaten der Erde verweist, machen dieses Stück zu einem intellektuellen und visuellen Erlebnis.

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Sabine Piericks Installation "ELEMENTARY: 118/17“ lässt sich in den Kontext der konzeptuellen Umweltkunst einordnen, die seit den 1960er Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Das Werk zeichnet sich durch seine komplexe Symbolik und die Verschmelzung von wissenschaftlichen, politischen und ästhetischen Elementen aus.

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Die Verwendung von 118 Kupferfäden, die den Elementen des Periodensystems entsprechen, verweist auf die grundlegende Struktur der Materie und verbindet so das Kunstwerk mit den Naturwissenschaften, steht auch in der Tradition zeitgenössischer Künstler wie Tomás Saraceno oder Olafur Eliasson, die naturwissenschaftlichen Konzepte in ihre Arbeiten integrieren.

Die 17 konzentrischen Kreise, die die UN-Nachhaltigkeitsziele repräsentieren, verleihen dem Werk eine explizit politische Dimension. Pierick greift damit aktuelle globale Herausforderungen auf und positioniert ihr Werk im Diskurs um Nachhaltigkeit und globale Verantwortung. Diese Herangehensweise erinnert an die Tradition der politischen Kunst, wie sie etwa Joseph Beuys mit seinem erweiterten Kunstbegriff vertreten hat.

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Die mathematische Präzision in der Konzeption des Werks - mit der Bezugnahme auf Pi und den Erdumfang sowie der Überlänge der Fäden als Verweis auf die 196 anerkannten Staaten - zeigt Piericks Interesse an der Verbindung von Kunst, Mathematik und Geopolitik. Diese Verknüpfung verschiedener Wissensgebiete in einem Kunstwerk erinnert an konzeptuelle Ansätze wie die von Sol LeWitt oder Hanne Darboven.

Formal betrachtet steht das Werk "ELEMENTARY: 118/17“ in der Tradition der minimalistischen und geometrischen Abstraktion. Die kreisförmige Komposition und die Verwendung von Kupfer als Material erinnern an Werke von Künstlern wie Donald Judd oder Carl Andre, die industrielle Materialien in der Kunst einsetzten. Gleichzeitig transzendiert Pierick den reinen Formalismus durch die Aufladung mit symbolischen Bedeutungen.

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Die Wahl von Kupfer als Material ist sowohl ästhetisch als auch konzeptuell bedeutsam. Kupfer, ein leitfähiges Metall, könnte hier als Symbol für Verbindung und Vernetzung interpretiert werden - passend zu den globalen Themen, die das Werk adressiert. Zudem verweist die warme Farbe des Kupfers subtil auf die Klimaerwärmung, ein zentrales Thema des Anthropozäns.

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Im breiteren Kontext der zeitgenössischen Kunst lässt sich Piericks Arbeit in die wachsende Bewegung der ökologisch engagierten Kunst einordnen. Künstler wie Hans Haacke, Agnes Denes oder mehr zeitgenössisch Olafur Eliasson haben ähnliche Themen aufgegriffen, wenn auch mit unterschiedlichen Ansätzen.

Piericks Werk zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, komplexe globale Zusammenhänge in eine ästhetisch ansprechende und zugleich intellektuell herausfordernde Form zu bringen. Es steht beispielhaft für eine Kunst, die nicht nur visuell wirksam ist, sondern auch als Katalysator für Diskussionen über drängende globale Fragen fungieren kann.

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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "ELEMENTARY: 118/17 ein bedeutendes Beispiel für die Verschmelzung von ästhetischer Form, wissenschaftlicher Präzision und politischem Engagement in der zeitgenössischen Kunst darstellt. Es fordert den Betrachter heraus, über die komplexen Zusammenhänge zwischen Wissenschaft, Politik und Umwelt nachzudenken, und positioniert sich damit an der Schnittstelle von Kunst, Aktivismus und Forschung.

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